„Der Erde geht es nicht ganz so gut und auf einem kranken Planeten lässt es sich nicht so schön wohnen.“ Daher macht sich Commander Neustern in seinem selbst gebauten Raumschiff auf die Suche nach einem neuen Planeten. Nach langer Reise, bei der er einige ungeeignete Planeten kennenlernt (zu schleimig, zu eckig, zu unruhig…), erreicht er schließlich einen kleinen grünen Planeten. Ein dort ansässiges Wesen weist ihn jedoch auf eine Gefahr hin, die diesen Planeten bedroht. Und so reist der Commander mit dem neuen Bekannten sogleich weiter. Schließlich werden die beiden Raumfahrer doch noch fündig, wenn auch anders als anfangs beabsichtigt.
Der niederländische Geschichtenerzähler und Illustrator Stefan Wolters beschreibt in diesem Buch eine fantastische Weltraumreise, wie sie der Vorstellungskraft und Abenteuerlust von Kindern sehr nahekommt. Dabei knüpft er an schon Vorschulkindern bekannte Umweltprobleme auf der Erde an und bereitet durch den Vergleich mit den anderen Planeten das verblüffende Ende geschickt vor, das ein wenig an Janoschs Oh, wie schön ist Panama erinnert. Zudem integriert er auf humorvolle Weise Alltagserfahrungen von Kindern, z. B. die sorgenvollen Fragen der Mutter, ob der Commander seine Butterbrote eingepackt hat oder ob er auch gleich anruft, wenn er sicher gelandet ist. Sympathieträger Commander Neustern dient nicht nur durch sein Vorhaben und den Unternehmungsgeist als Vorbild, sondern Wolters charakterisiert ihn auch als empathisch, wie es die Rettung des gefährdeten grünen Wesens beweist.
Dass es um eine humorvolle, witzig-detailreiche Fantasiereise geht, zeigt sich bildkünstlerisch bereits auf Vor- und Nachsatz: Skurrile Planeten schweben im graublauen All herum und ein roter Faden markiert schwungvoll die Route der Rakete. Der fantastischen Verfremdung dienen auch Barbara de Wolfs aus Collagen und Kratzbildern bestehende farbkräftige Innenillustrationen, die in ihrer Naivität an kindliche Gestaltungsmöglichkeiten anknüpfen. So wirkt die leuchtend rote Rakete wie von Kinderhand aus Pappe gebastelt.
Daran wäre für den kreativen Umgang mit dem Bilderbuch anzuknüpfen. Kinder könnten Gegenstände, die sie für eine Weltraumfahrt für wichtig halten, oder erdachte Außerirdische mittels Collagematerialen flächig bzw. räumlich zusammensetzen. Überdies wäre das Motiv der Reise, die „kranke“ Erde, näher zu beleuchten. Wie nehmen Kinder ihre Umwelt wahr und wie stellen sie sich eine „gesunde“ Erde vor?