Schwein allein
Illustration: Jörg Hilbert
32 Seiten
ab 3 Jahren
€ 14,90

Schwein ist traurig und allein. So malt es sich ein Pferd, das lebendig wird. „Es klagt das arme Schwein: ‚Ich bin ja so allein, das ist total verkehrt.‘ ‚Ich helf’ dir’, sagt das Pferd.“ Pferd malt also ein Krokodil, welches sich ebenfalls vom Papier erhebt und mit Schwein nach Freundschaft sucht. Zu dritt ziehen sie los. Unterwegs gesellen sich weitere Wesen, Tiere und Pflanzen zu ihnen. Die unzähligen Gestalten, die dem Schwein folgen, können sein Gefühl der Einsamkeit jedoch nicht vertreiben, denn es sucht jemanden, der oder die ihm ähnlich ist. Erst am Ende versteht Schwein, dass Freundschaft zu allen möglich ist, auch wenn sie anders sind.

Jörg Hilbert vereint in diesem Bilderbuch viele kindgemäße Gestaltungselemente, um Kindern  Themen wie Einsamkeit, Verschiedenheit und Freundschaft nahezubringen, z. B. Tiere als Identifikationsfiguren, lebendig werdende Zeichnungen oder Kettengedichte.

Die Illustrationen sind auf das Wesentliche reduziert und an einfachen Formen orientiert. Teils sind sie Umrisse, teils in klaren gedeckten Farben flächig koloriert, je nach Handlung und Hintergrund. Alle Figuren haben schwarze oder weiße Konturen, bis auf das zuerst gezeichnete Pferd, welches rosa gekrakelt bleibt. Ausdrucksstark und mit liebevollen Details versehen, verdeutlichen die Illustrationen das Mitgefühl und die Ratlosigkeit der Tiere: hängende Ohren und Schnäbel, große Augen. Spaß machen die witzigen Ideen, etwa die fliegenden Fische, deren Flügel auf Kleiderbügeln im See hängen. Einmal stürzt das Wörtchen „so“ ob Schweins Traurigkeit mit vielen „ooooooooooooo“ über zwei Seiten ins übertrieben Hoffnungslose.

Der gereimte Text wiederholt sich auf jeder Seite und wird immer länger, wie beim „Ich packe meinen Koffer“-Spiel. Kindliche Zuhörer werden das wachsende Kettengedicht gern mitsprechen. So wie sie angesichts der stetig wachsenden Schar deutlich sehen, dass Schwein im Kreis der vielen Wesen vielleicht einsam, aber nicht wirklich allein ist.

Auch mit Kindern kann man schon darüber sprechen, was Alleinsein und Einsamkeit unterscheidet. Inwiefern können Freundschaften das Gefühl von Einsamkeit ausgleichen? Und was müssten das für Freundschaften sein?

Die Geschichte ließe sich leicht nachspielen und die Palette der Figuren um zahlreiche Gestalten erweitern. Auf geht’s – malen, ausschneiden, spielen …