Das Bilderbuch ist eine Einladung zum Schauen und Schwelgen. Hier hat die ukrainische Künstlerin mit zeichnerischem Können, klarem Blick für Farben, Flächen und Formen ein Kunstwerk geschaffen. Eines, das für Alte und Junge ein immer wiederholbares Eintauchen in Bilder-Buchstaben bereithält. Dieses Alphabetbuch ist bildlicher Beweis für den Reichtum unserer Sprache: Tiere, Pflanzen, Musikinstrumente, Piktogramme, Symbole, Alltagsgegenstände aus vergangenen und heutigen Zeiten bekommen künstlerische Gestalt. Hier wird aus einer schier unendlichen Palette an Pastelltönen geschöpft. Jede Seite ist einem Buchstaben gewidmet und zugleich eine Augenweide. Das hängt mit dem Bildaufbau zusammen, der konsequent auf jeder Seite gleich ist: In der Mitte stellt sich der Buchstabe groß ins Bild. Seine Konturen und sein Gerüst sind ausgestattet mit Bildern von Gegenständen, deren Bezeichnung mit ihm selbst beginnen. Als Fundament baut Yerokhina jeweils eine Landschaft, die bevölkert ist mit Lebewesen und Dingen. Über dem weißen Hintergrund schweben große und kleine Varianten des Buchstabens in immer wieder abgewandelter Schrifttype. Um diese Kulisse herum läuft ein Rahmen. Einem Geschenkband ähnlich ist dieser wiederum geschmückt mit Miniaturen. Genussvoll kann das Auge des Betrachters nach Worten suchend auf Welterkundung gehen.
Das Buch selbst bietet Spielanregungen: am Ende sind alle Wörter aufgelistet, denen ein Bild zugeordnet wurde. Das könnte eine Einladung zum Wetteifern im Wörter-Entdecken beim Benennen von Abgebildetem sein. Wer erkennt die meisten? Welche sind neu?
(Der Rote Elefant 27, 2009)