Schon das knallbunte, mit übereinander geschichteten Tieren gestaltete Cover interpretiert den Buchtitel auf humorvolle Weise: Alle Tiere schlafen, Bo jedoch, unter ihnen kaum zu entdecken, hat ein Auge offen. Bis Bo beide Augen schließen kann, vergeht einige Zeit, voll kindlicher Quatsch-Ideen, Rollenspiel und Bewegungsdrang. Wie eine Folge von Yogaübungen gestaltet sich Bos Tour de Force über Tisch, Sofa, Teppich, hinein in Küche und Bad … Bo schläft als Papagei auf einem Bein, verdaut als Braunbär Haferbrei mit Blaubeeren, schwimmt in der Badewanne, beschützt von seiner Ottermutter, und wird beim Blick in den Spiegel zum Giraffenkind, das vor dem Löwen hinter dem Klo Angst hat. Aber der Löwe hat nicht mit der Giraffenmama gerechnet – doppelseitig im Hochformat reicht der Platz nicht aus, um sie in ihrer ganzen Größe (und Liebe) abzubilden. In ihrem Schutz flieht Bo kopfüber als Fledermaus, lässt die bösen Träume aus seinen Ohren fließen und macht endlich inmitten der vielen Kuscheltiere die Augen zu. Dass dies überhaupt gelingt, hat viel mit Bos Mama zu tun, die den Sohn vom Abendessen bis in die Träume – trotz eigener Müdigkeit – empathisch begleitet.