Die beiden Forscherinnen, über deren Leben, Arbeit und Abenteuer das Buch berichtet – und denen es eigentlich auch gewidmet ist – sind inzwischen so bekannt, dass auch Kinder schon von ihnen gehört haben könnten. Also geht es eher um das Wie, d. h. Erzählweise, Aufmachung, Illustrationen, die das Buch zu etwas Besonderem machen könnten. Und das ist auch gelungen. Die beiden Frauen, Jane und Dian, sowie ihre Schimpansen und Berggorillas werden beim Lesen und beim Betrachten der vielen Fotos so lebendig, dass man meinen könnte, ihnen im Zimmer zu begegnen. Eingestreute Zitate erzeugen einen O-Ton und gleichzeitig geben kurze, in Rahmen gesetzte Sachtexte nötige Zusatzinformationen. Dabei wird nicht nur Bekanntes wiederholt, es werden auch schöne Geschichten erzählt und originelle Details verraten, wie z.B. dass Cheetah, der Affen-Komparse vieler Tarzan-Filme, 2007 bei guter Gesundheit seinen 75. Geburtstag feierte. Die Autorin, die sich auch vom Jane-Goodall-Institut beraten ließ, vertritt eine darwinistische Position, ergänzt durch neuere Forschungsergebnisse aus Verhaltensforschung und Genetik. Die Kreationisten in den USA werden den Titel auf den Index setzen.
Die Verweise auf Literatur, Filme und internet-Adressen geben genügend Hinweise für eine zusätzlich Beschäftigung. Zur Motivation könnte vorher einer der frühen Tarzan-Filme, eine King-Kong-Verfilmung oder auch eine Episode von „Unser Charlie“ aus der gleichnamigen Vorabendserie gezeigt werden. Einer allzu platten Vermenschlichung der äffischen Protagonisten lassen sich leicht Zitate von Goodall oder Fossey gegenüberstellen, die sich natürlich der nötigen Distanz zu den freilebenden Tieren sehr bewusst waren.
(Der Rote Elefant 26, 2008)