„Der Sommer ist da. Um uns herum leuchtet alles saftig grün. Aber ich bin etwas traurig.“ Das Mädchen wird am Ende des Sommers mit seiner Familie vom Land in die Stadt ziehen. Gemeinsam mit ihren Brüdern und Freund*innen verabschiedet sie sich von all den schönen Orten und den ihr wichtigen Menschen. „Noch einmal“ springt sie in den Fluss, klettert den Berg hoch, besucht den Markt oder spielt das Prinzessinnenspiel mit ihren Freundinnen.

Damals im Sommer fängt die Wehmut des Abschiednehmens ein, ohne ihr eine zu große Schwere zu verleihen. Das Mädchen und ihre Brüder genießen all ihre Sommeraktivitäten „noch einmal“ in vollen Zügen. Dabei machen Text und Bilder aber auch deutlich, dass die Gefühle gegenüber dem nahenden Abschied schwanken: Ein verträumter Blick in die Ferne, Fragen an die ungewisse Zukunft, das Einpacken von Erinnerungsstücken lassen verschiedene Facetten einer Trennung aufscheinen. Zaghaft werden in den Bildern der Natur auch Verbindungen geschaffen zwischen der Heimat auf dem Land und der Zukunft in der fernen Stadt: Wird der Fluss wohl vor ihnen in der Stadt sein? Wird ihnen der Stern aus den Bergen folgen?

Dabei bringt das Buch von Wei Jie und Li Xiaoguang Kindern ab 5 Jahren auch dörfliches Alltagsleben in China nahe. Sie können manch Unbekanntes entdecken: einen Wachskürbis, ein Lotus-Feld oder Dampfbrötchen. Gleichzeitig können die Betrachter*innen an das Gefühl des Abschiednehmens und das Erleben sommerlicher Abenteuer anknüpfen.